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slia Brauereichef


Anmeldungsdatum: 09.11.2007 Beiträge: 1167 Wohnort: Schleswig
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Verfasst am: 25.10.2009 22:27 Titel: Untersuchungen zum Stromverbrauch von Heimbierzapfanlagen |
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Bierzapfanlagen für den Heimgebrauch sind in verschiedenen Ausführungen in vielen Haushalten vorhanden. Dabei sind derzeit 3 Varianten am weitensten verbreitet:
1. Geräte mit Eigenkühlung über Peltierelement und Bierausstoß über CO2 Überdruck
2. Geräte mit Eigenkühlung über Peltierelement und Bierausstoß über Druckluft
3. Zapfkühlschränke mit Kompressorkühlung und Bierausstoß über CO2 Überdruck
Alle 3 Varianten benötigen zur Kühlung des Bieres einen Stromanschluß und verbrauchen in unterschiedlicher Weise Energie.
Ziel des Versuches war es, unter annähernd gleichen Bedingungen die Leistungsaufnahme und somit die Stromkosten zu ermitteln.
Dazu wurde das auf 7 Grad Celsius vorgekühlte Bier in jeweils ein Gerät der Variante 1 (Biermaxx-5 Liter), 2 (Perfect draft-6 Liter)) und 3 (umgebauter 80 Liter Hauskühlschrank mit Zapfeinheit-5 Liter) eingesetzt und über 200 Stunden betrieben. Die Ausschanktemperatur war 7 Grad Celsius.
Tabellarische Zusammenfassung von Dauer, Energieverbrauch und Stromkosten bei Strompreis von 0,154 € pro Kw/h
Biermaxx ------201,5 h -----4,812 kw/h -----0,74 €
Perfect Draft ---201,5 h ---10.723 kw/h -----1,65 €
Kühlschrank ---201,5 h -----4,591 kw/h -----0,71 €
Die Ergebnisse der Versuchsreihe zeigen deutlich und signifikant, daß das Gerät Bierkühlschrank (Variante 3) zum Betrieb den geringsten Stromverbrauch aufweist. Der Biermaxx (Variante 2) ist annähernd gleich im Stromverbrauch. Perfect Draft benötigt fast die doppelte Strommenge und verursacht somit die doppelten Kosten.
Diskussion:
Alle 3 Zapfgeräte verteuern die Kosten für frisch ausgeschenktes Bier erheblich. Perfect Draft kühlt das Bier auf die zu tiefe und nicht immer vom Kosumenten gewollte Temperatur von 3 Grad Celsius herunter. Im Normalfall kann kein Einfluß auf die voreingestellte Trinktemperatur genommen werden. Im Sinne der Energieeffizienz sollten hier Veränderungen vorgenommen werden.
Trotzdem gilt für alle Geräte, daß die relativ geringen Stromkosten eines Betriebs über eine Dauer von 8 Tagen als verhältnismässig zum Genußgewinn anzusehen sind.
 _________________ MFG SLIA |
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BSM 4836 Brauereichef


Anmeldungsdatum: 12.05.2006 Beiträge: 12850 Wohnort: Halle (Saale)
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Verfasst am: 26.10.2009 09:10 Titel: (keine Überschrift) |
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Hallo slia - good job - thank you !
Das war das, was schon oft angesprochen wurde. Schade, dass Du keinen Zapf-Meister hast. Ich habe ja leider kein Meßgerät (wollte ich schon immer mal anschaffen).
Ich gehe mal davon aus, dass alle 3 in der gleichen Umgebung standen. Da ist schon interessant, dass der Bier-Maxx doch so günstig ist und die PD so aus der Rolle tanzt.
Bisher habe ich immer vermieden, das Gerät mehr als nötig in Betrieb zu lassen. Da ging schon manches Bier schneller durch, als gewollt, damit das Gerät nicht wegen einer kleinen Restmenge noch einen Tag läuft.
Aber trotz allem: Das Zapfen macht Spaß und es schmeckt  _________________
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slia Brauereichef


Anmeldungsdatum: 09.11.2007 Beiträge: 1167 Wohnort: Schleswig
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Verfasst am: 26.10.2009 12:17 Titel: (keine Überschrift) |
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da der Text schon lang genug war, hab ich einiges nicht mehr unterbringen wollen.
Vorkühltemperatur, Zapftemperatur und Umgebungstemperatur waren natürlich in allen Fällen identisch.
Es wurden jeweils 2 Fässer in den unterschiedlichen Anordnungen untersucht, insgesamt 6 Die Ergenisse waren annähernd gleich.
PD tanzt aus der Reihe, weil die Zapftemperatur zu tief liegt und das Peltierelement gegen eine weit aus höhere Temperatutdifferenz arbeiten muß. Normalerweise ist da nichts zu machen. Ich habe für mich den Regler von Biervernichter eingebaut, somit ist der Energieeinsatz nicht ganz so hoch. Allerdings war er in dieser Versuchsreihe außer Funktion.
Die Idee mit dem Kopieren ist einleuchtend. Muß ich auch mal probieren. Wenn ein Text eine gewisse Länge überschreitet, rückt bei mir der Fortschrittsbalken immer ungewollt nach oben und der Text ist nicht mehr sichbar. Das nervt gewaltig. _________________ MFG SLIA |
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S`letschte no Brauereichef


Anmeldungsdatum: 14.10.2005 Beiträge: 2895 Wohnort: Balingen
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Verfasst am: 26.10.2009 20:42 Titel: (keine Überschrift) |
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Mordsaufwand lieber Slia. Ist doch mal interessant zu sehen was da so durchgeht an Strom. Vor allen Dingen im Vergleich.
Jetzt aber, nach langem Gehirne, habe ich mir überlegt und bin zum Ergebnis gekommen: Alle 3 sind Luxusvarianten in Bezug auf wie komme ich zu meinem Bier.
Ergo: Wenn ich mir den verfickten Strom nicht leisten kann, dann sauf ich Öttinger ungekühlt. Aber nur aus dem Angebot.
Ich geniesse die Möglichkeit mein Bier aus der PD zu zapfen. Ich gönne mir das auf meine alten Tage. Für was den sonst arbeite ich wie ein Dackel.
Genauso wie ich mir ein Vollbad gönne oder Essen vom Sternekoch.
Hey, ich habs zu was gebracht. Ich kann es mir leisten meine PD 365 Tage in Betrieb zu halten. Gibt mir ein gutes Gefühl. _________________
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slia Brauereichef


Anmeldungsdatum: 09.11.2007 Beiträge: 1167 Wohnort: Schleswig
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Verfasst am: 26.10.2009 21:23 Titel: (keine Überschrift) |
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S`letschte no hat Folgendes geschrieben: |
Ich kann es mir leisten meine PD 365 Tage in Betrieb zu halten. Gibt mir ein gutes Gefühl. |
gar keine Frage, niemand zweifelt, daß du dein Vollbad, Sternekoch und PD allemal verdient hast.
Trotzdem; objektiv zahlst du 75 € im Jahr für die Kühlung und Vorhaltung deines Bieres. Kann man verschmerzen, wenn es einem die Sache wert ist.
Aber denk mal an die Umwelt!
Hast du nicht gerade anderswo geschrieben, unsere kleine Erde in ihrer Winzigkeit, verloren in den Weiten des Alls, so zerbrechlich und allein, berührt dich zutiefst?
Schau dir mal ihre noch zartere Atmosphäre an, gebeutelt und bedroht von uns Unvernünftigen da unten.
Dieser Dauerbetrieb verursacht bei mir Unbehagen. Ich halts da mit Michael, Fass so schnell wie möglich leeren, der Umwelt zu Liebe.
Jetzt geh ich gleich mit mir selbst noch mal ins Gericht, will ich die Atmosphäre schützen oder bin ich einfach nur geizig? _________________ MFG SLIA |
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S`letschte no Brauereichef


Anmeldungsdatum: 14.10.2005 Beiträge: 2895 Wohnort: Balingen
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Verfasst am: 26.10.2009 21:47 Titel: (keine Überschrift) |
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Es läuft jetzt ziemlich schnell auf eine Umweltdiskussion raus. Ein Thema das mir schon geraume Zeit bis zum Hals hängt.
Wir, also D, sind schon ewig die Energiespar, Umweltschutz usw. Weltmeister.
Wenn der Rest der Kugel nur halbwegs auf unser Niveau kommen würde dann wäre die Welt sauber wie ein Kinderarsch.
Nur ein paar Zahlen, vor kurzem im National Geographic gestanden.
Müsste den Bericht suchen aber so ca. weiss ichs noch.
D hat ungefähr soviel alternative Energie in Betrieb wie die ganze Rest EU zusammen. Und produziert ca. 5mal soviel Solarstrom wie die USA.
Ich werde mir nicht noch ein paar zusätzliche KW von den Fingern absparen um festzustellen daß alleine die Müllentsorgung eines Amerikaners mehr verschlingt als ich komplett verbrauche.
Hugh ich habe gesprochen.
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slia Brauereichef


Anmeldungsdatum: 09.11.2007 Beiträge: 1167 Wohnort: Schleswig
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Verfasst am: 20.08.2010 20:51 Titel: (keine Überschrift) |
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als Neubesitzer eines Wunderbar Coolers mit inaktiviertem Luftkompressor konnte ich nunmehr die Untersuchungen erweitern und teile mit grosser Freude mit, dass eine neue Bestleistung zu vermelden ist, Versuchsbedingungen wie im ersten Beitrag:
Meßdauer gut 8 Tage, genau 203 Stunden
Energieverbrauch in Standby: 2,3 W/h
Energieverbrauch in Kühlung: 85 W/h
Gesamt über Meßzeit: 2,256 kwh
basierter Grundpreis: 1 kwh= 13,5 Cent
Verbrauchskosten über Versuchsdauer: 27 Cent !!!!
Weniger Energieverbrauch bei exzellenter Kühlung sind wohl nicht realisierbar. _________________ MFG SLIA |
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Rauschkugel Chefsekretär


Anmeldungsdatum: 20.12.2006 Beiträge: 434 Wohnort: Nähe Stuttgart
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Verfasst am: 20.08.2010 23:15 Titel: (keine Überschrift) |
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Slia,
Danke für die genaue Berechnung.
Hatte mich schon längere Zeit interessiert..Insbesondere der Standby-Verbrauch vom WBC..... _________________ Grüße Rauschkugel  |
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